Neoadjuvant
Als neoadjuvante Therapie wird eine Behandlung bezeichnet, die vor einer geplanten Operation durchgeführt wird.
Ziel ist es, bessere Ausgangsbedingungen für die Operation zu schaffen, also den Tumor zu verkleinern.
Eine neoadjuvante Therapie besteht in der Regel aus einer Chemotherapie oder der Bestrahlung (Radiatio). Auch immunonkologische Therapien können neoadjuvant oder perioperativ, d. h. vor, während oder nach einer Operation eingesetzt werden.
So soll beispielsweise eine neoadjuvante Chemotherapie bei Brustkrebs den Tumor so verkleinern, dass anschließend brusterhaltend operiert werden kann.
Bei Patient:innen mit Krebs im Enddarm (Rektum) kann eine neoadjuvant durchgeführte Bestrahlung, meist in Kombination mit einer Chemotherapie (Radio-Chemotherapie), ebenfalls zu besseren Operationsergebnissen führen und das Risiko für ein Wiederauftreten des Tumors an gleicher Stelle (Lokalrezidiv) senken.
Adjuvant
Eine adjuvante (lat. adjuvare = helfen, ergänzen) Therapie erfolgt im Anschluss an die Operation.
Sie zielt darauf ab, eventuell im Körper verbliebene Krebszellen zu zerstören. Die Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) und/oder das Wiederauftreten des Tumors an gleicher Stelle (Lokalrezidiv) sollen damit verhindert werden.
Die adjuvante Therapie ist demnach eine vorbeugende Behandlung nach der Operation und soll die Chance auf eine Heilung weiter verbessern.
Adjuvant eingesetzt werden vor allem:
Auch hierzu einige Beispiele:
Brustkrebs
Frauen mit hormonrezeptor-positivem Brustkrebs erhalten nach der operativen Entfernung des Tumors in der Regel eine adjuvante Anti-Hormontherapie.
Wenn im Tumor bestimmte Oberflächenmerkmale vorhanden sind, kann auch eine zielgerichtete Therapie mit Antikörpern gegeben werden.
Für die Mehrheit der Patientinnen ist eine adjuvant durchgeführte Strahlentherapie sinnvoll, um das Risiko für ein Lokalrezidiv zu senken.
Bei Brustkrebs-Patientinnen mit einem Risiko, dass der Tumor bereits vor der Operation in andere Organe gestreut und Metastasen gebildet hat, wird eine adjuvante Chemotherapie empfohlen.
Weitere Tumorarten
Auch bei einigen Patient:innen mit Prostatakrebs oder Lungenkrebs ist nach der Operation eine adjuvante Strahlentherapie indiziert.
Bei Darmkrebs-Patient:innen mit erhöhtem Risiko für eine Metastasierung wird eine adjuvante Chemotherapie empfohlen.
Palliativ
Eine palliative (lat. pallium = Mantel, ummantelnd) Therapie wird bei fortgeschrittenen und/oder metastasierten Tumorerkrankungen gegeben, wenn der Tumor durch vorherige verschiedene Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr zurückgedrängt werden kann und eine Heilung nicht zu erwarten ist.
Im Vordergrund der palliativen Therapie steht die Verbesserung der Situation der Patient:innen. Dazu gehören vor allem die Linderung tumorbedingter Beschwerden sowie die Lebensverlängerung bei guter Lebensqualität.
Palliativ eingesetzt werden vor allem
Ein typisches Beispiel ist die palliative Strahlentherapie bei Knochenmetastasen verschiedener Tumorerkrankungen (z.B. Brustkrebs und Prostatakrebs).
Immunonkologisch wirksame Medikamente können unter anderem bei Patient:innen mit fortgeschrittenem malignem Melanom , Lungenkrebs oder Nierenkrebs eingesetzt werden.
Supportiv
Mit einer supportiven, unterstützenden Therapie lassen sich heute die Symptome typischer Nebenwirkungen von Tumorbehandlungen wie beispielsweise Übelkeit und Erbrechen wirksam vermeiden, abschwächen oder behandeln. Daneben können supportive Therapien auch die Symptome der eigentlichen Krebserkrankung lindern.