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Zielgerichtete Therapien

Unter dem Begriff "Zielgerichtete Therapien" werden Medikamente zusammen gefasst, die sich gezielt gegen bestimmte biologische Merkmale des Tumors richten.

Unter dem Begriff "Zielgerichtete Therapien" werden Medikamente zusammen gefasst, die sich gezielt gegen bestimmte biologische Merkmale des Tumors richten, die das Wachstum der Tumorzelle fördern. Häufig wird auch der englische Begriff "Targeted therapies" verwendet.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16

Zielgerichtete Therapien sind heute Bestandteil in der Behandlung verschiedener Tumorerkrankungen und können prinzipiell

eingesetzt werden.

Diese Medikamente nützen jedoch nicht allen Patienten. Denn die jeweiligen Zielstrukturen, gegen die sie sich richten, müssen im Tumorgewebe tatsächlich vorhanden sein.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) OnkoInternetportal Molekularbiologische Therapien. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/molekularbiologische-therapie.html Abgerufen am 30.6.16

Daher werden zuvor mit speziellen Tests die biologischen Merkmale des Tumors bestimmt. Damit lässt sich herausfinden, ob der Patient von einer zielgerichteten Therapie profitieren kann.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21

 

Zielgerichtete Medikamente wirken, indem sie sich gegen bestimmte Zielstrukturen der Tumorzelle richten, die für deren Wachstum wichtig sind.Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Immuntherapien bei Krebs. Monoklonale Antikörper: Wichtig in Diagnostik und Therapie. https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/monoklonale-antikoerper.php Abgerufen am 30.6.16 Dazu gehören:

  • Rezeptoren auf der Zelloberfläche
  • Botenstoffe, die am Rezeptor anbinden
  • Signalwege im Zellinnern (intrazellulär)

Damit können die folgenden Parameter beeinflusst werden:Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16 Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) OnkoInternetportal Molekularbiologische Therapien. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/molekularbiologische-therapie.html Abgerufen am 30.6.16

Eingesetzte Medikamente sind vor allem monoklonale Antikörper und Tyrosinkinase-Hemmer.

Monoklonale Antikörper

Antikörper sind bestimmte Eiweißstoffe, die im körpereigenen Abwehrsystem (Immunsystem) eine wichtige Rolle spielen.

Für die Behandlung verschiedener Tumorerkrankungen wurden künstlich hergestellte Antikörper entwickelt, die sich gegen Krebszellen richten.Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Immuntherapien bei Krebs. Monoklonale Antikörper: Wichtig in Diagnostik und Therapie. https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/monoklonale-antikoerper.php Abgerufen am 30.6.16 Monoklonale Antikörper werden von einer Zelllinie (Zellklon) gebildet. Sie sind damit "baugleich" und genetisch komplett identisch.

Der Wirkstoffname von monoklonalen Antikörpern endet auf „-mab“, was sich vom englischen Begriff "Monoclonal Antibody" ableitet.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) OnkoInternetportal Molekularbiologische Therapien. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/molekularbiologische-therapie.html Abgerufen am 30.6.16 Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

Monoklonale Antikörper werden als intravenöse Infusion oder subkutan verabreicht.Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

Tyrosinkinase-Hemmer

Die Hauptaufgabe von Rezeptor-Tyrosinkinasen ist die stufenweise Weiterleitung von Signalen im Zellinneren (intrazellulär) bis zum Zellkern.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16 Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) OnkoInternetportal Molekularbiologische Therapien. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/molekularbiologische-therapie.html Abgerufen am 30.6.16 Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

Fehlfunktionen von Tyrosinkinasen sind an vielfältigen Vorgängen bei der Tumorentstehung und beim Tumorwachstum beteiligt. Dazu gehören vor allem die aktivierte Weiterleitung von Wachstumssignalen sowie die Bildung von neuen Blutgefäßen (Angiogenese).

Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren; TKI) sind Arzneimittel, die die intrazelluläre Signalweiterleitung im Zellinnern blockieren. Diese Substanzen sind im Vergleich zu anderen Medikamenten sehr klein und werden daher als „Small Molecules“ bezeichnet. Dadurch können sie direkt in die Zelle eindringen.Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

Einige Tyrosinkinase-Hemmer blockieren spezifisch nur einzelne Tyrosinkinasen, andere dagegen mehrere Kinasen.Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017 Diese Arzneimittel werden daher Multikinase-Hemmer genannt.

Der Wirkstoffname von Tyrosinkinase-Hemmern endet auf „-mib“ oder "nib".Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

Tyrosinkinase-Hemmer werden als Tablette verabreicht.Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

Hemmung der Gefässneubildung

Ebenso wie gesunde Zellen, benötigen auch Tumorzellen Sauerstoff und Nährstoffe, um zu überleben und weiter zu wachsen.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16 Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) OnkoInternetportal Molekularbiologische Therapien. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/molekularbiologische-therapie.html Abgerufen am 30.6.16

Ab einer bestimmten Tumorgröße sind die vorhandenen Blutgefäße dafür nicht mehr ausreichend.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16 Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) OnkoInternetportal Molekularbiologische Therapien. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/molekularbiologische-therapie.html Abgerufen am 30.6.16 Für die weitere Versorgung regen Krebszellen die Bildung neuer Blutgefäße an. Dieser Vorgang wird "Angiogenese" genannt.

Ein wichtiger Botenstoff ist dabei der so genannte vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktor (engl. Vascular Endothelial Growth Factor; VEGF). Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16 Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) OnkoInternetportal Molekularbiologische Therapien. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/molekularbiologische-therapie.html Abgerufen am 30.6.16 VEGF bindet an Rezeptoren auf der Oberfläche von Blutgefäßzellen, die das Signal ins Zellinnere weiterleiten und so das Wachstum der Blutgefäßzellen fördern.

Mit dem Prinzip der Anti-Angiogenese und der Behandlung mit Angiogenese-Hemmern lässt sich die Gefäßneubildung unterbinden.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21  Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16 Die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen wird unterbrochen und der Tumor damit regelrecht "ausgehungert".

Angiogenese-Hemmer können prinzipiell über zwei unterschiedliche Wirkansätze die Bildung neuer Blutgefäße unterbinden:Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

  • Zielgerichtetes Abfangen von VEGF, das damit nicht mehr am VEGF-Rezeptor binden kann
  • Hemmung der Weiterleitung von Signalen vom VEGF-Rezeptor ins Zellinnere

Hemmung von Wachstumssignalen

Allgemein werden das Wachstum und die Vermehrung von Zellen durch eine komplexe Weiterleitung von Signalen gesteuert.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21

Dabei binden spezielle Botenstoffe (Wachstumsfaktoren) an Rezeptoren auf der Zelloberfläche.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017 Durch diese Bindung werden im Inneren der Zelle gelegene Tyrosinkinasen aktiviert, die die Signale stufenweise („Signaltransduktion“) an den Zellkern weiterleiten.

Bei verschiedenen bösartigen Tumoren finden sich eine vermehrte Produktion von Rezeptoren für Wachstumsfaktoren oder eine überaktivierte Weiterleitung von Wachstumssignalen im Zellinneren.Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017 Die Folge ist ein unkontrolliertes Wachstum der Tumorzellen.

Die vermehrten Wachstumssignale können prinzipiell über zwei unterschiedliche Wirkansätze unterbunden werden:Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16 Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

  • Monoklonale Antikörper gegen Rezeptoren von Wachstumsfaktoren
    • Beispiele:
      • Trastuzumab gegen den Wachstumsfaktor HER2
      • Cetuximab und Panitumumab gegen den epidermalen Wachstumsfaktor (engl. Epidermal Growth Factor Receptor; EGFR) {EGFR-Hemmer}
    • Tyrosinkinase-Hemmer zur Hemmung der Signalweiterleitung im Zellinneren
      • Beispiele:Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017
        • Idelalisib
        • Lenvatinib
        • Erlotinib
        • Gefitinib
        • Dasatinib
        • Imatinib
        • Lapatinib
        • Nilotinib
        • Sorafenib
        • Sunitinib
        • Pazopanib
        • Vemurafenib
        • Cobimetinib

Weitere Ansätze

  • Hemmung der Proteasomen
    Proteasome sind in allen Zellen des menschlichen Körpers vorhanden und spielen unter anderem eine wichtige Rolle bei der Entsorgung von Eiweißstoffen.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16

    Tumorzellen produzieren im Vergleich zu gesunden Zellen mehr Eiweißstoffe, daher sind die Proteasome meist hier besonders aktiv.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

    Proteasom-Hemmer blockieren die normale Funktion der Proteasomen. Sie bewirken damit, dass der programmierte Zelltod (Apoptose) in Gang gesetzt wird und die Tumorzellen absterben.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

    Ein Beispiel für einen Proteasom-Hemmer ist das Medikament Bortezomib, das als Tablette eingenommen wird.

  • mTOR-Hemmung
    mTOR ist ein Schlüsseleiweiß für die Steuerung zentraler Vorgänge beim Tumorwachstum.Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16

    Mit mTOR-Hemmern lassen sich vor allem das Zellwachstum sowie die Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese) unterbinden.Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16

    Beispiele für mTOR-Hemmer, die in der Onkologie eingesetzt werden, sind Everolimus und Temsirolimus.Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) OnkoInternetportal Molekularbiologische Therapien. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/molekularbiologische-therapie.html Abgerufen am 30.6.16 Beide Medikamente werden als Tablette eingenommen.

  • BRAF- und MEK-Hemmung
    Bei 40% bis 60% der malignen Melanome ("Schwarzer Hautkrebs") findet sich eine Veränderung (Mutation) des sogenannten BRAF-Gens.Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe Patientenleitlinie Supportive Therapie: Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung. Stand Februar 2018 Dies führt zu einer Aktivierung des BRAF- und des MEK-Signalweiterleitungsweg. Diese Aktivierung bedingt eine unkontrollierte Vermehrung von Melanomzellen.

    Vor diesem Hintergrund wurden BRAF- und MEK-Hemmer (Inhibitoren) entwickelt, die jeweils den BRAF- und den untergeordneten MEK-Signalweg blockieren und damit die Weiterleitung von Wachstumsreizen unterbinden.Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

  • Antikörper gegen CD-Antigene

    CD-Antigene sind Eiweistoffe (Proteine) auf der Oberfläche von Blut- und Knochenmarkzellen sowie von Zellen des lymphatischen Systems mit vielfältigen Funktionen.Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017 Die Abkürzung „CD“ steht für den englischen Begriff „Cluster of differentiation“ und bezeichnet Gruppen von Oberflächenmerkmalen. In der Reihenfolge ihrer Entdeckung werden sie nummeriert.

    Durch die Bindung eines therapeutisch eingesetzten Antikörpers an ein CD-Antigen wird die Zelle so markiert, dass sie vom Immunsystem als fremd erkannt und attackiert werden kann.Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

    Beispiele für therapeutisch eingesetzte Antikörper gegen CD-Antigene sind:Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

  • PARP-Hemmung

    PARP-Hemmer (Inhibitoren) wie Olaparib sind Hemmstoffe des Enzyms Poly-ADP-Ribose-Polymerase und verhindern, dass Krebszellen einen durch Zytostatika hervorgerufenen DNA-Schaden reparieren können.Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Immuntherapien bei Krebs. Monoklonale Antikörper: Wichtig in Diagnostik und Therapie. https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/monoklonale-antikoerper.php Abgerufen am 30.6.16

    Olaparib wird als alleinige Therapie (Monotherapie) oder in Kombination mit Chemotherapie zur Behandlung bestimmter Formen von BrustkrebsEierstockkrebsProstatakrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs eingesetzt.Fachinformation Olaparib aktueller Stand

  • CDK4/6-Hemmung

    CDK-4/6-Hemmer (Inhibitoren) wie Palbociclib, Ribociclib und AbemaciclibKrebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) Fachkreise Abemaciclib: Dritter Cdk4/6-Hemmer in Europa zugelassen https://www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2018/fk23-abemaciclib-brustkrebs-zulassung-europa.php Abruf 18.1.21 blockieren die Cyclin-abhängige Kinasen (engl. „cyclin dependent kinase“; CDK) 4 und 6 (CDK 4/6), die normalerweise Zellteilung und Zellwachstum regulieren.Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

    Bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs ist die Aktivität der CDK 4 und 6 im Tumorgewebe erhöht, was für das unkontrollierte Wachstum des Tumors verantwortlich ist. Durch die Blockade von CDK-4/6 mit CDK-4/6-Hemmern verlangsamt sich das Wachstum der Krebszellen.

     

Mögliche Nebenwirkungen

Zielgerichtete Therapien sollen idealerweise nur gegen Tumorzellen gerichtet sein.Krebsinformationsdienst Deutsches Krebsinformationszentrum (DKFZ) Zielgerichtete Krebstherapien: Targeted Therapies. Tumorwachstum blockieren, Stoffwechsel bremsen, Immunsystem aktivieren https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/moderne-krebstherapien.php Abgerufen am 30.6.16

Da jedoch auch in einigen gesunden Zellen die Zielstrukturen der zielgerichteten Therapien in relativ hoher Konzentration vorkommen können, sind Nebenwirkungen möglich.Krebsinformationsdienst des Deutsches Krebsforschungszentrums Informationsblatt „Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?“ Stand Januar 2020 https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-zielgerichtete-krebstherapien.pdf?m=1581499697& Abruf 18.1.21 Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) OnkoInternetportal Molekularbiologische Therapien. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/therapieformen/molekularbiologische-therapie.html Abgerufen am 30.6.16 Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017

Dazu gehören typischerweise:

  • Nebenwirkungen an der Haut (kutan)Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe Patientenleitlinie Supportive Therapie: Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung. Stand Februar 2018 :
    • Beispielsweise unter Therapie mit EGFR-Hemmern: Früheste und häufigste kutane Nebenwirkung ist ein Akne-ähnlicher Ausschlag (Exanthem), der im englischen Sprachgebrauch als "Rash" bezeichnet wird
    • Oft stigmatisierendes und schmerzhaftes Exanthem, das zunächst in den ersten Behandlungswochen an Gesicht, Brust und oberer Rückenpartie auftritt, jedoch die gesamte freie Haut und den behaarten Kopf betreffen kann
    • Auftreten und Schweregrad des Exanthems können mit einer besseren Prognose verbunden sein und gelten als Indikator für das Ansprechen der Tumorerkrankung auf die EGFR-Hemmung

Welche Maßnahmen zur Vorbeugung und Management dieser kutanen Nebenwirkungen zur Verfügung stehen, lesen Sie bitte unter "Supportive Therapien".

  • Beispielsweise unter Therapie mit Multikinase-Hemmern: Hand-Fuß-Syndrom (HFS)Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe Patientenleitlinie Supportive Therapie: Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung. Stand Februar 2018
    • Schmerzhafte Rötung, Schwellung, Verhornung und Blasenbildung an Handflächen und Fußballen im Bereich mechanischer BelastungMargulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe Patientenleitlinie Supportive Therapie: Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung. Stand Februar 2018

Mehr zum Management und zur möglichen Vorbeugung des Hand-Fuß-Syndroms lesen Sie bitte unter "Supportive Therapien".

  • Blutdruckanstieg (arterielle Hypertonie), beispielsweise bei Angiogenese-HemmernMargulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe Patientenleitlinie Supportive Therapie: Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung. Stand Februar 2018
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz)Margulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017 Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe Patientenleitlinie Supportive Therapie: Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung. Stand Februar 2018
  • Akute Infusionsreaktionen, vor allem bei monoklonalen AntikörpernMargulies, A., Kroner, Th., Gaisser, A., Bachmann-Mettler, I. (Hrsg.) Onkologische Krankenpflege. Springer-Verlag, Heidelberg 2017 Während oder kurz nach der ersten Infusion Auftreten von
      • Gesichtsrötung
      • Wärmegefühl
      • Atemnot
      • Unruhe
      • Schüttelfrost
      • Übelkeit
      • Kopfschmerzen
      • Blutdruckabfall
      • Steigerung der Herzfrequenz (Tachykardie)
    • Bei monoklonalen Antikörpern tritt die akute Infusionsreaktion meist während der ersten Gabe auf, bei weiteren Infusionen sind die Beschwerden deutlich schwächer
    • Ursache: Allergische Reaktionen oder Freisetzung von Botenstoffen (Zytokine)
    • Wie sich akute Infusionsreaktionen medikamentös vorbeugen lassen, erfahren Sie unter "Supportive Therapien".

Zu den häufigsten möglichen Nebenwirkungen der kombinierten BRAF-/MEK-Hemmung gehören zudemArbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. und der Stiftung Deutsche Krebshilfe Patientenleitlinie Supportive Therapie: Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung. Stand Februar 2018

  • Erhöhte Lichtempfindlichkeit (Photosensitivität)
  • Fieber
  • Flüssigkeitsansammlung unter den Netzhautschichten im Auge (seröse Retinopathie)